Liebe Schwestern und liebe Brüder,
wie halten sie es eigentlich mit ihrem Namenstag? Wissen sie, wann sie
Namenstag haben? Feiern sie ihren Namenstag? Und wie halten Sie es mit
ihrem Namenspatron? Haben sie sich mit ihm schon einmal auseinander gesetzt?
Wissen sie, was ihr Namenspatron in seinem Leben getan hat und warum er heilig
gesprochen wurde und deshalb nun ihr Namenspatron sein kann? Haben sie ihren
Namenspatron schon einmal um Fürsprache bei Gott unserem Schöpfer
und Vater angerufen? Und wie halten sie es mit all den anderen Heiligen, zum
Beispiel der hl. Gertrud von Brabant, die die Namenspatronin unserer
Propsteikirche ist? Oder der hl. Elisabeth von Thüringen, der
Namensgeberin und Schutzheiligen des Altenheims unserer Gemeinde?
Heilige sind Menschen, von denen die Kirche mit voller Gewissheit sagen kann,
dass sie sich durch verschiedene Werke, Wunder oder Lebensweisen schon jetzt
in der selig machenden Schau Gottes befinden und von uns deshalb als Heilige
verehrt werden dürfen und verehrt werden sollen. Heilige sind Menschen,
die die Forderung des eben gehörten Evangeliums erfüllt haben: Sie
waren das Salz der Erde, dass seinen Geschmack nicht verloren hat, sie waren
das Licht der Welt, von dem Jesus eben im Evangelium gefordert hat: "So soll
euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und
euren Vater im Himmel preisen."
Heilige haben Gott gefällig gelebt und sind deshalb von der Kirche heilig
gesprochen worden. Anders als Popstars, Fußballidole und Filmsternchen
sind Heilige es wert, uns Vorbild zu sein. Wir sollen uns an ihnen
orientieren, wir sollen ihr Leben als Leitschnur für unser eigenes
Leben sehen und ihnen folgen.
Heilige sind jetzt schon bei Gott und können uns durch Gott und im Namen
Gottes Schutz und Hilfe zukommen lassen. Heilige können Gott, den Vater,
Gott den Sohn und Gott den Heiligen Geist jetzt schon für uns um etwas
bitten, wenn wir unsere Heiligen darum bitten. Ich bin ziemlich sicher, dass
sie schon das eine oder andere Mal den hl. Antonius um Hilfe angerufen haben,
wenn mal wieder der Wohnungsschlüssel oder etwas anderes, wichtiges
verschwunden war. Je nach ihrem Lebenswandel haben Heilige auch spezielle
Schutzfunktionen und sind für etwas zuständig; und für alle
Zuständigkeitsbereiche findet sich ein Heiliger. Etwa die hl. Katharina
als Patronin der Gelehrten und Beschützerin der Ehefrauen, der hl.
Achatius als Helfer bei Todesangst, die hl. Margaretha als Patronin der
Gebärenden und Helferin bei Wunden und Verletzungen, der hl. Vitus oder
auch Veit, der Helfer bei Geisteskrankheiten. Bei uns im Ruhrgebiet ist die
hl. Barbara besonders wichtig, die zusammen mit der hl. Anna die Schutzheilige
des Bergbaus ist. Und für manchen ist der hl. Florian wichtig, der
nämlich nicht nur der Schutzpatron der Bierbrauer, sondern auch der
der Biertrinker ist.
Ein anderer großer Heiliger ist der hl. Blasius. Er war zuerst Arzt in
und dann Bischof von Sebaste, der Hauptstadt der ehemaligen römischen
Provinz Armenien, einer Stadt im Nordosten der Türkei. Im Jahr 316, kurz
vor dem Ende der Christenverfolgung starb der hl. Blasius als Märtyrer,
er wurde wegen seines Glaubens eingesperrt und im Gefängnis enthauptet.
Da er kurz vor seiner Hinrichtung noch ein Kind, das an einer Fischgräte
zu ersticken drohte, vor dem Erstickungstod rettete, gilt er heute als
Schutzpatron bei jeder Art von Halsleiden. Mit den Worten „Auf die
Fürsprache des hl. Blasius bewahre dich der Herr vor Halskrankheit und
allem Bösen. Es segne dich Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige
Geist." wird der begehrte Blasius-Segen gespendet, der vom Priester oder
Diakon mit einem Kreuzzeichen begleitet wird. Diesen Segen können sie
heute nach dieser heiligen Messe erhalten.
Liebe Schwestern und liebe Brüder,
wie halten Sie es eigentlich mit ihrem Namenspatron und Schutzheiligen? Ihr
Schutzheiliger kann, wie der hl. Blasius, zu ihrem Helfer und Begleiter
werden. Ihr Schutzheiliger kann ihnen Vorbild der Lebensführung sein,
er kann zu einem wichtigen Fürsprecher für sie bei Gott werden,
wenn sie ihrem Schutzheiligen dazu nur die Gelegenheit geben. Und
übrigens, wer für sich keinen Namenspatron findet, der sei der
allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria als der Größten
der Heiligen empfohlen.
Hochehrwürdiger Herr Diakon Franzke,
Ihre Predigt am Vorabend in St. Gertrud, also am 4.2.2017, war nach meiner
Erinnerung seit wohl 40 Jahren eine der seltenen kern-katholischen
Predigten. Viele sind gut katholisch – aber so zackig
unökumenisch, das wagt selten jemand.
Aber Sie haben gefragt, und bekommen von mir eine Antwort:
Zurueck zur vorigen Seite
oder zur Startseite
e-mail: Ulrich Franzke <diakon@franzke-bochum.de>